Beim «Schiibaschlaha» in Untervaz am ersten Fastensonntag schleudern Knaben und Burschen glühende Holzscheiben von einer Anhöhe ins Tal. Sobald es dunkelt, wandert die männliche Jugend zu den verschiedenen Scheibenplätzen oberhalb des Dorfes. Mit sich trägt jeder eine Fackel, eine lange Haselrute und Holzscheiben aus Buchenholz, die nach Neujahr hergestellt, getrocknet und an einer Schnur aufgereiht worden sind. Am Scheibenplatz angelangt, stecken die Schläger die Scheiben einzeln auf die Rute, bringen sie im Feuer zum Glühen und schleudern sie anschliessend mit Schwung von der hölzernen Abschussrampe ins Tal hinunter.
Begleitet wird jede Scheibe von einem lauten Ruf, einer Widmung für ein Mädchen oder eine ledige Frau: «Höut un dära sei si, dia Schiiba, dia Schiiba ghört dr Anna». Auf dem Dorfplatz unten spielt die Musikgesellschaft für die versammelte Gemeinde, und diese singt das Scheibenschlagerlied. Nach dem Flug der letzten Scheibe ins Tal machen sich die Burschen mit den brennenden Fackeln auf den Heimweg. Im Dorf besuchen sie die Mädchen, für die die Scheiben bestimmt waren, und werden mit «Fasnachtschüechli» bewirtet: «Au a Schiiba gschlaga, au a Chüechli». In Danis-Tavanasa und Dardin (Breil) in der Surselva heisst das Scheibenschlagen «Trer schibettas» und findet am Samstag vor dem Fastensonntag statt.