Durch Singen, Theaterspielen und Schreiben in Patois oder Senslerdeutsch wird ein Teil des Freiburger Kulturerbes am Leben erhalten und die Verbundenheit mit einer Region bekundet. Veranstaltungen im Bereich der darstellenden Künste ermöglichen somit die Bewahrung, Aufwertung und Weitergabe dieses sprachlichen Erbes. Der frankoprovenzalische Dialekt oder Freiburger Patois und das Senslerdeutsch haben jedoch einen sehr unterschiedlichen Status. Während das Patois, das im französischsprachigen Kantonsteil bis Anfang des 20. Jahrhunderts alltäglich gesprochen wurde, bereits früher eine «postvernakulare Sprache» war (also eine Sprache, die nicht als primäres Kommunikationsmittel dient, sondern ihre Bedeutung vor allem im symbolischen Wert ihrer Verwendung hat) und heute nur noch von einer Minderheit gesprochen wird, ist das Senslerdeutsch noch heute die Alltags- und Umgangssprache im deutschsprachigen Kantonsteil.
Die Ausdrucksform ist also in den darstellenden Künsten je nach Sprachzugehörigkeit unterschiedlich. Im französischsprachigen Kantonsteil sind Lieder und Theaterstücke in Patois sehr beliebt. Das Publikum sowie die Praktizierenden – jung und alt – hören gerne Darbietungen in dieser Sprache rund um wiederkehrende Themen wie das Dorfleben, die Familie, die Alp und die Käsewirtschaft. Bei den Deutschsprachigen wird mit künstlerischen Darbietungen in der Mundart die Besonderheit des Sensebezirks zum Ausdruck gebracht, was zugleich die Lebendigkeit dieses Dialekts belegt. Die Mundart wird auch in der zeitgenössischen Musik, in Radiosendungen und in Musik- oder Kulturprojekten verwendet, bei denen sich die Bewohnerinnen und Bewohner des Bezirks treffen.