Das Glimmen von Holz in einem Meiler zur Gewinnung von Holzkohle nennt man Köhlern. In der landwirtschaftlich geprägten Gemeinde Romoos im luzernischen Entlebuch üben die letzten Köhler der Schweiz das alte Handwerk auf professioneller Basis im Nebenerwerb aus. Die Köhlerei hat im Napfbergland eine Jahrhunderte alte Tradition. Weil die Wälder lange Zeit unerschlossen blieben, war eine Stammholznutzung nicht möglich und man verlegte sich auf die Produktion von Holzkohle. Allein in der Gemeinde Romoos lassen sich über 200 historische Kohlplätze nachweisen. Der aufwändigste Teil der Arbeit besteht im Herstellen und Präparieren eines Meilers unter freiem Himmel. Er entsteht durch Aufschichten von Abfallholz zu einem etwa vier Meter hohen und zehn Meter breiten Haufen. Nach dem Anzünden glimmt der Meiler unter ständiger Überwachung des Köhlers etwa zwei Wochen vor sich hin. Schliesslich erfolgt das kraftraubende und schweisstreibende Herausziehen der Kohle. Die Romooser Köhler stellen auf diese Art ungefähr hundert Tonnen Kohle pro Jahr her. Bis in die 1980er-Jahre nahm ihnen die Stahlindustrie ihr Erzeugnis ab. Nach dem Rückzug dieser Abnehmerbranche spezialisierten sich die Köhler auf den Markt für Grillkohlen.
Detailbeschreibung
Köhlern im Entlebuch (PDF, 318 kB, 24.09.2024)Ausführliche Beschreibung
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Umgang mit der Natur
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