Am Abend des 24. Dezembers versammeln sich auf dem Hubel in Mantel gehüllte Männer. Mit dem letzten Neunuhrschlag setzt sich der Zug in Bewegung. Die Männer schreiten in einer Dreierkolonne durchs Dorf, angeführt vom «Bäsemaa». Dieser trägt als einziger einen weissen Bart und führt eine lange Stange mit sich, an der ein Russlappen hängt. Die anderen Männer tragen Zylinder mit einer Höhe von bis zu vier Metern; diese überdimensionierten Kopfbedeckungen sind im spielerischen Wettstreit der Teilnehmer um den höchsten Zylinder entstanden, bestehen aus geschwärzten Kartonröhren, müssen mit Dachlatten gestützt und mit Riemen am Körper befestigt werden. Die Männer gehen schweigend. Um ihren Hals hängen grosse Glocken, die gleichmässig im Takt der Schritte erschallen. Dem Umzug durch das nächtliche Dorf haftet etwas Geisterhaftes an. Nach rund 45 Minuten endet die Prozession. Nun darf keine Glocke mehr ertönen. Die Teilnehmer gehen ins Restaurant oder nehmen am Mitternachtsgottesdienst teil.
Detailbeschreibung
Nünichlingler (PDF, 397 kB, 04.06.2018)Ausführliche Beschreibung
Kategorie
Kanton
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Verwandte Traditionen
Publikationen
Albert Bärtsch: Schweizer Feste und Bräuche. Volksfestkultur im Jahreslauf. Wädenswil, 2009
Franz Stohler: Magische Ziefener Nünichlingler. Arlesheim, 2008
Eduard Strübin: Jahresbrauch im Zeitenlauf. Kulturbilder aus der Landschaft Basel. Liestal, 1991
Schlagwörter
Winter