Jeweils am Kilbi-Samstag ziehen Dutzende von «Woldmanndli» (Waldmännchen) unter dem dröhnenden Geschell ihrer Treicheln und dem Tuten ihrer Ziegenhörner vom Gurschenwald nach Andermatt hinunter. Der Brauch lebt vom schlichten Spektakel, aber auch vom Reiz eines historischen Deutungsansatzes, der das lärmige Treiben mit der sorgsamen Pflege des nahegelegenen Bannwaldes seit 1397 erklärt. Der Leiterzählung zufolge repräsentieren die Woldmanndli jene Arbeiter und Tagelöhner, die früher zum Wohl der Dorfgemeinschaft den kleinen, aber für den Lawinenschutz eminent wichtigen Gurschenwald hegten und vor Holzfrevel bewahrten. In den letzten Jahren erlebte der Brauch einen sichtbaren Aufschwung. Zählten Beobachter im Jahr 2004 noch 25 Woldmanndli, waren es 2010 rund hundert. Seither ist ihre Anzahl stabil geblieben.
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Andermatt
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