Bechtelistag Frauenfeld

Frauenfeld feiert am dritten Montag im Januar den Berchtoldstag. Der Brauch geht bis ins Mittelalter zurück. Kurz nach der Stadtgründung Frauenfelds, Mitte des 13. Jahrhunderts, trafen sich die Adligen und vornehmen Bürger regelmässig zur geselligen Unterhaltung in einer eigenen Trinkstube. Sie nannten sich «Konstablergesellschaft». 1430 formierten sich auch die Handwerker zu einer Gesellschaft, die den Namen «Zum wilden Mann» trug und eine eigene Trinkstube unterhielt. Die beiden Gesellschaften schlossen sich 1640 zusammen. Diese neue Gesellschaft verfügte über eigene Güter, gewährte Darlehen und holte Zinsen ein. Am Anfang des Jahres trafen sich deren Mitglieder zur Präsentation der Rechnung und feierten mit einem gemeinsamen Mahl und Umtrunk. Die Tradition wurde ab 1811 mit einem Mahl mit «Salzisse», Brot und Wein fortgesetzt und bis in die Gegenwart weitergeführt. Das Mahl beginnt jeweils um Punkt 18 Uhr im Rathaus, läuft nach festen Regeln ab und wird mit Reden und musikalischen Darbietungen umrahmt. Nach dem Bechtelismahl, circa um 23.00 Uhr, öffnen sich die Türen des Rathauses für festfreudige Leute jeden Alters und Geschlechts. Nach Mitternacht werden unter den Verkleideten die besten Masken prämiert. Die meisten Restaurants in Frauenfeld bleiben die Nacht über offen, damit die Bewohner Frauenfelds – und vor allem das junge Volk – ausgiebig feiern kann. Für viele ist die Bechtelisnacht nämlich «die Nacht der Nächte» in Frauenfeld.


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