Im Tessin existieren zwei Gruppen aktiver historischer Milizen: Die historischen Milizen im Bleniotal und der Corpo Volontari Luganesi. Ihre Rolle in der jeweiligen Gemeinschaft und an bestimmten Momenten des Jahres ist in beiden Fällen von grosser Bedeutung, der geschichtliche Hintergrund und die heutige Funktion der beiden Milizen sind jedoch unterschiedlich. Die Milizen im Bleniotal haben ihren Ursprung in einem Gelübde einiger Soldaten, die 1812 für den Russlandfeldzug Napoleons I. eingezogen wurden. Sie versprachen, die Heilige Jungfrau oder den Schutzheiligen des Dorfes jedes Jahr am Dorffest zu ehren, sollten sie lebend aus der Schlacht zurückkehren. Nach ihrer Rückkehr gründeten sie Militärkorps, die einen Beitrag zu den Festen der jeweiligen Dörfer leisten sollten. Noch heute sind die historischen Milizen von Leontica, Aquila und Ponto Valentino jedes Jahr Teil des Festes des San Giovanni Battista (24. Juni), respektive der Madonna del Rosario (erster Sonntag im Juli) oder der Madonna del Carmelo (dritter Sonntag im Juli). Der Corpo Volontari Luganesi wurde hingegen 1797 gegründet, um allfällige Angriffe der neu gegründeten Cisalpinischen Republik abzuwehren und war dazu verpflichtet, Lugano Tag und Nacht zu bewachen. 1929 wurde er anlässlich des Eidgenössischen Schützenfestes in Bellinzona wieder eingerichtet und von der Gemeinde Lugano als Ehrengarde anerkannt. Feste Termine des Corpo Volontari Luganesi sind der 1. Januar, der
15. Februar (Niederlegung eines Blumenkranzes am Gedenkstein für Giovanni Taglioretti, der am 15. Februar 1798 als Mitglied des Corpo Volontari in der Schlacht gegen die Cisalpinische Republik fiel), der dritte Sonntag im Mai (Fest der Madonna delle Grazie) und der
1. August.
Detailbeschreibung
Milizie storiche (PDF, 398 kB, 20.09.2024)descrizione dettagliata
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Milizia Aquilese della Madonna
Milizia storica di Leontica
Milizia Napoleonica Ponto Valentino
Corpo volontari luganesi