Naturkundliche Exkursionen in Gruppen

Auf naturkundlichen Exkursionen werden belebte und unbelebte Naturphänomene entlang einer Route beobachtet. Solche Exkursionen sind in der ganzen Schweiz verbreitet, im Kanton Neuenburg nehmen sie im Rahmen des naturwissenschaftlichen Unterrichts aber einen besonderen Stellenwert ein und die Gruppenausflüge wurden zu einer Form des gesellschaftlichen und gemeinschaftlichen Austauschs.

Naturkundliche Exkursionen sind seit dem 18. Jahrhundert historisch belegt. Insbesondere nach dem Aufenthalt von Jean-Jacques Rousseau im Val-de-Travers, wo der Philosoph seiner Leidenschaft für die Botanik frönte, wurde die Praxis fortgeführt und zur Tradition, dank zahlreicher Vereine, wie dem 1865 gegründeten Club jurassien, 1893 gefolgt von Amici Naturae und 1913 von Nos Oiseaux. Seit der Gründung des botanischen Gartens der Universität Neuenburg in den 1880er-Jahren bieten Gelehrte ihren Studierenden Exkursionen an. Diese Tradition wurde Mitte der 1960er-Jahre gestärkt durch die Schaffung mehrerer Lehrstühle für Botanik und Zoologie an der Universität Neuenburg, die in der ganzen Schweiz für ihre Ausbildung in Feldbiologie bekannt war. Im 21. Jahrhundert lebt die Tradition in mehr als zwanzig Vereinen weiter, von denen einige erst in den letzten dreissig Jahren gegründet wurden (ADAJE 1992, Sorbus 2004, Floraneuch 2015).

Naturkundliche Wanderungen in der Gruppe bieten Möglichkeiten zum Austausch und zur Wissenserweiterung. Gesellschaftlich führte das geteilte Interesse dazu, dass der Naturschutz rasch zur gemeinsamen Sache wurde. Dem grossen Wissens- und Erfahrungsschatz ist es zu verdanken, dass Museen und renommierte Verlage sich aktiv um die Wissensvermittlung bemühen.


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Kanton

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