Die historischen Gewerbekanäle in Burgdorf sind heute einzigartig. Zwar gab es solche Kanalsysteme früher in vielen Städten, doch vielerorts wurden diese im 20. Jahrhundert aufgegeben. Der Bau des Kanalnetzes in Burgdorf ist auf den Energiebedarf des Gewerbes und der ersten Fabriken zurückzuführen. Die ältesten schriftlichen Zeugnisse von Mühlen, die mit Wasserkraft betrieben wurden, stammen aus dem 13. Jahrhundert. Später kamen Webereien und andere Fabriken hinzu. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Burgdorf rund 35 Industriebetriebe, von denen die Hälfte eigene Wasserkraftwerke nutzte. Aus dem Jahr 1841 datiert der erste Kanalvertrag zwischen der Burgergemeinde und der Genossenschaft Wasserkraftwerke Burgdorf, in der sich die Besitzenden der Kleinstwasserkraftwerke zusammengeschlossen hatten. Sie haben heute einen gemeinsamen Konzessionsvertrag mit dem Kanton und geben das Wissen zur Pflege und Nutzung der alten, aussergewöhnlich gut erhaltenen Anlagen an immer neue Generationen weiter.
Zur Vermittlung der heutigen und der früheren Nutzung der Gewerbekanäle und der Entwicklung der Stadt und Region Burgdorf zu einem wichtigen Standort für erneuerbare Energien gibt es verschiedene Angebote, etwa von Museen oder vom Tourismusbüro. Dabei kann insbesondere auf die Pionierleistungen bei der Solarenergie herausgestrichen werden, die im Kanton Bern mit den Solarkraftanlagen des Mont-Soleil im Berner Jura früh gefördert worden ist. In dieser Region wurde später auch der Windpark des Mont-Crosin errichtet. Im Berner Jura werden die Geschichte und Bedeutung der erneuerbaren Energie vom Espace découverte Energie vermittelt.