Ein Markenzeichen des Kantons Aargau ist die ausgeprägte Chor- und Theatertradition. Mit dem Schützenhaustheater in Baden entstand 1675 das erste feste Theater in der Schweiz. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich mit den Laienbühnen und Laienchören eine vielseitige Operettentradition. Heute führen vier Laienbühnen unter professioneller Leitung Operetten auf: die Fricktaler Bühne, die Operette Möriken-Wildegg, die Operettenbühne Bremgarten und die Theatergesellschaft Beinwil, letztere in ungebrochener Tradition im Löwensaal seit 1864.
Alle zwei Jahre führt jede der vier Operettenbühnen ein neues Stück auf. Die Vorbereitungen dauern rund ein Jahr und erfordern viel Engagement der Teilnehmenden. Nach einem halben Jahr mit zwei bis fünf wöchentlichen Proben steht der Laienchor gemeinsam mit den Solistinnen und Solisten während drei bis fünf Monaten viermal pro Woche auf der Bühne. Der Applaus am Ende jedes Auftritts macht die Strapazen wett und gibt den Laiendarstellerinnen und -darstellern den Antrieb zu ihren Höchstleistungen. Die Operettenwelt mit ihren Kostümen zieht alle in ihren Bann, sodass mit der Dernière die Wehmut einsetzt. Gemeinsam mit dem begeisterten Publikum fiebern sie aber schon bald dem nächsten Aufführungsprojekt entgegen.