Das Berndeutsch geniesst als Dialekt mit verschiedenen regionalen Ausprägungen und Soziolekten (Matten-Englisch, Patrizisches Berndeutsch) eine hohe Wertschätzung. Es stellt einen Aspekt regionaler Identität dar und hat eine grosse Bedeutung für das kulturelle Schaffen. Auch wenn das Berndeutsch hauptsächlich eine gesprochene Sprache ist, existiert eine vergleichsweise umfangreiche berndeutsche Literatur, die bis in die Gegenwart populär ist.
Während die erste Welle der Mundartbewegung um 1900 mit Otto von Greyerz, Simon Gfeller und Carl Albert Loosli einsetzte, beging die zweite Welle, die sogenannte «modern mundart» um Walter Vogt, Kurt Marti und Ernst Eggimann, in den 1960er-Jahren neue Wege. In dieser Zeit komponierte Mani Matter seine berndeutschen Chansons voll heiterer Sprach- und Gedankenspiele, die längst Volksliedstatus haben und in Anthologien aufgenommen worden sind.
Im Anschluss an diese Mundartwelle wurde die berndeutsche Musik immer populärer. Die Berner Mundartmusik hat nicht nur mit Chansons der Berner Troubadours um Mani Matter, sondern ebenso mit dem Berner Rock von Polo Hofer oder Züri West Schweizer in den 1970er- und 1980er-Jahren Musikgeschichte geschrieben.
Die Produktion von dialektaler Buchliteratur war hingegen Mitte der 1980er-Jahre markant zurückgegangen. Seit 2000 gewinnt sie aber als dritte Mundartwelle mit der Spoken-Word-Bewegung und dem Autorenkollektiv «Bern ist überall» eine neue Popularität.