Der San-Giuseppe-Tag hat seinen Ursprung auf Sizilien, wo zu Ehren des heiligen Josephs am 19. März eine Feier stattfindet. Als Schutzpatron für Menschen in Not wandten sich Familien mit Fürbitten an ihn und versprachen, einen Altar mit Lebensmitteln aufzubauen und diese Gaben dann mit anderen zu teilen. Zuwanderer aus der sizilianischen Kleinstadt Leonforte brachten die Tradition nach Laufenburg. Zunächst feierten sie im privaten Rahmen, bis das Fest Mitte der 1990er-Jahre in die Pfarreiarbeit eingebunden wurde.
Am Ende einer anstrengenden Vorbereitungswoche, in der Brote und typisch sizilianische Süssspeisen zubereitet werden, beginnen am Samstagabend um den 19. März die Feierlichkeiten zu Ehren von San Giuseppe mit einer deutsch-italienischen Messe. Es folgen die Prozession durch die Laufenburger Altstadt, ein Feuerwerk und die Segnung des reich gedeckten Altars in der Stadthalle. Die anschliessende Nachtwache mit Gebet und Gesang endet am Sonntagmorgen mit einem Gottesdienst und der Zeremonie der sieben Heiligen. Danach werden die Altargaben verteilt.
Die lebendige Tradition dient nicht nur einem karitativen Zweck, sondern fördert die Annäherung, den Austausch und das gegenseitige Verständnis und hat dadurch einen stark integrativen Charakter. Indem die Laufenburger Bevölkerung an den Vorbereitungen und am eigentlichen Anlass beteiligt ist, trägt die Tradition zur Stärkung der Solidarität zwischen den Menschen bei.