Winterschwimmen und «Coupe de Noël»

Der massive Zulauf, den das Schwimmen in Genfs kalten Gewässern jüngst erfahren hat, ist spektakulär. Dabei liegt der Ursprung des angesagten Trends weit in der Geschichte zurück. Seit dem Mittelalter werden in Genf zu jeder Jahreszeit Seebäder genutzt, deren nüchterne, kühle Strenge man sich gut vorstellen kann. Im 18. Jahrhundert pries Jean-Jacques Rousseau das Leben in freier Natur, kaltes Baden und die öffentlichen Bäder direkt am See oder am Ufer von Rhone und Arve.

Der Trend zur Wasserheilkunde im Europa des 19. Jahrhunderts förderte den Einsatz von kaltem Wasser und ging Hand in Hand mit neuen hygienischen Bestrebungen. Breite Begeisterung für das Winterschwimmen kam jedoch erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts auf, als die öffentlichen Schwimmbäder immer beliebter wurden. Schwimmen im kalten Wasser weckte das Gesundheitsbewusstsein und wurde – wie bei einem Volksfest – als kollektive Freude erlebt.

Die Einführung des Weihnachtsschwimmens, der «Coupe de Noël», 1934 war ein Meilenstein. Die erste Durchführung fand im Zuge der Renovation und des Wiederaufbaus der Badeanstalt «Bains des Pâquis» mit massiven Baustoffen (1932) statt. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stieg von 7 bei der ersten Veranstaltung auf 4500 im Jahr 2023. Das Phänomen des Genfer «Winter Swimming», längst auch touristische Attraktion, zeigt deutlich, dass die beliebte «Coupe de Noël» und das Kaltwasserschwimmen mittlerweile zum


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Kanton


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