Bern hat zwar keinen See. Doch die Aare und das überaus beliebte - und wegen des teils recht wilden Wassers auch aufregende - Aareschwimmen verhelfen der Stadt jüngst zu zunehmender internationaler Berühmtheit. So dient Bern in Berlin, Boston und anderen Städten als Vorbild fürs Flussbaden und als Beispiel für die Schönheit sauberen Wassers. Denn ein entscheidender Faktor für die Tradition des Aareschwimmens ist die
Wasserreinheit, die im weltweiten Vergleich ein Kuriosum ist. Während die Aare früher eine Schutzfunktion ausübte, Wasserspeicher, Nahrungsquelle und Transportweg war, ist sie heute das Naturwahrzeichen Berns. Mit den Gratisbädern Eichholz, Marzili und Lorraine ist sie ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Bevölkerung und trägt zur hohen Lebensqualität in Bern bei.
Aareschwimmen in Bern macht süchtig. Hartgesottene schwimmen seit 25 Jahren im Spätherbst die 350 Meter des «Zibeleschwümme». Für alle anderen Bernerinnen und Berner gehört Aareschwimmen untrennbar zum Sommer. Als Ausgangspunkte dienen vorab die zwei traditionsreichen Flussbäder: Das Marzilibad (1782) und das Lorrainebad (1892). Dort trifft man sich, deponiert die Kleider und reiht sich in die Kolonne der flussaufwärts Spazierenden ein. Ab Lorrainebad Richtung Altenbergsteg, ab Marzili Richtung Schönausteg. Ist‘s weit genug, geht's los: man legt sich in den Fluss und lässt sich meerwärts treiben. Unter Wasser spielt die Aaremusik: Kieselsteine, die bezaubernde Klänge erzeugen.
Trotz gut sichtbarer Ein- und Ausstiegsstellen ist die Aare gefährlich und nur für mit dem Fluss vertraute Schwimmende geeignet. Die meisten Berner Kinder steigen zum ersten Mal mit Mama und Papa in die Aare. Ein Ereignis, das sie lange ersehnen. Später werden sie ihren Kindern die Tradition weitergeben.
Detailbeschreibung
Aareschwimmen in Bern (PDF, 463 kB, 11.10.2024)Ausführliche Beschreibung
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