Die klassischen Alpfahrten rund um den Säntis folgen einer bestimmten Choreographie. Der Zug wird angeführt von Appenzeller Ziegen mit Mädchen und Knaben in Tracht. Dahinter geht der Senn in der Volltracht mit den gelben Kniebundhosen und dem Fahreimer an der Schulter. Drei Kühe mit den Senntumschellen, drei Begleiter in der Sonntagstracht mit den braunen Hosen und neben ihnen ein weiterer Senn in der Volltracht folgen. Dann kommt die Kuhherde und der Besitzer der Tiere, meist begleitet vom Appenzeller Sennenhund, dem «Bläss». Der Lediwagen mit Holzgeschirr schliesst den Zug ab.
Ein besonderes Merkmal der Alpfahrten sind die Schellen der Leitkühe. Sie sind aufeinander abgestimmt und dienen als Bordun-Begleitung zum «Zauren» (langgezogener Naturjodel ohne Worte). Auch beim «Schellenschötten» kommen sie zum Einsatz; dabei werden die Schellen von Sennen durch kontrollierte rhythmische Bewegungen zum Klingen gebracht. Im Toggenburg wird nach dem Alpaufzug die «Älplerchilbi» auf der Sellamatt gefeiert. Im Appenzellerland finden während des Alpsommers die «Alpstobete», die «Jakobifeier» und der «Sennenball» statt. Den Abschluss des Alpsommers bilden die Viehschauen.