In vielen Orten der Zentralschweiz, in denen Alpwirtschaft betrieben wird, finden nach Abschluss der Viehsömmerung religiös abgestützte Erntedankfeste statt. Sie dienen der jeweiligen Dorfbevölkerung und den Bauernfamilien aus den umliegenden Heimwesen als wichtiger gesellschaftlicher Treffpunkt im Jahreslauf.
Am verbreitetsten sind sie unter der Bezeichnung «Älplerchilbi» (Kirmes der Älpler) in den beiden Kantonen Ob- und Nidwalden. Der hier besonders stark ausgeprägte Lokalbezug zeigt sich in den auf dem Hauptplatz dargebotenen Älplersprüchen, die insbesondere auf dörfliche Begebenheiten eingehen oder örtlich bekannte Personen auf die Schippe nehmen. Vor allem in der Gegend rund um die Rigi bildeten sich im 20. Jahrhundert Festvarianten aus, die den Akzent auf den Strassenumzug und somit auf die (Re-)Präsentation des Älplerlebens und des Brauchtums im Generellen legen. Sie werden hier «Sennenchilbi» genannt und ziehen ein überregionales Publikum mit bis zu dreissigtausend Besucherinnen und Besuchern an. Allen Älpler- und Sennenchilbenen der Zentralschweiz ist gemeinsam, dass sie von Gesellschaften durchgeführt werden, die oftmals aus Jahrhunderte alten Bruderschaften hervorgegangen sind. Die älteste solche Sennenbruderschaft ist jene von Schwyz. Sie formierte sich im Jahr 1575 und führte am 19. Oktober desselben Jahres auch eine Chilbi durch.