In verschiedenen Gemeinden und Stadtquartieren des Kantons Zürich finden jeweils um den Martini-Termin des 11. Novembers Räbenlichter-Umzüge statt. Unter musikalischer Begleitung tragen Kinder und Jugendliche beim Eindunkeln ausgehöhlte und geschnitzte, durch eine Kerze von innen beleuchtete Räben durch die Strassen. Oft findet am Ende der Umzugsroute ein Umtrunk oder Imbiss statt. Der Lichtbrauch wird von Freizeit- und Gemeinschaftszentren, Quartiervereinen, Kirchgemeinden, Schulen und Kindergärten organisiert.
Das bedeutsamste Fest mit Räbenlichtern ist die «Räbechilbi Richterswil». Sie wird seit 1908 vom lokalen Verkehrsverein durchgeführt und ist über die Jahre zu einem Volksfest mit überregionaler Ausstrahlung gewachsen. In Extrazügen und Sonderschiffen fahren tausende von Gästen zur Lichternacht in Richterswil.
Das Umherziehen mit Lichtern ist zur jüngeren Brauchentwicklung zu zählen. Zuverlässige Beobachtungen über Lichterumzüge im Zürcher Oberland stammen aus den 1920er-Jahren. Ursprünglich wurden die Räbenlichter vermutlich einzeln und nicht in organisierten Umzügen durch die Strassen getragen. Es war ein ländlicher Brauch, der im vertrauten Rahmen stattfand.