Appenzeller Witz und Satire

Herausgebildet hat sich das Klischee vom witzigen Appenzeller Ende des 18. Jahrhunderts, neben anderen durch das Werk von Johann Gottfried Ebel. Zeugnisse von Witz im Appenzell finden sich aber schon früher, und später sind es weit herum erfolgreiche Witzerzähler und Satiriker, die das Bild der lustigen Appenzeller besiegeln. Witze, die durch den mündlichen Vortrag ihre Wirkung entfalten und so auch weitergegeben werden, sind seit dem 19. Jahrhundert schriftlich festgehalten worden. Als Standardwerk gilt die bekannte Sammlung von Alfred Tobler aus dem Jahr 1905. In neuerer Zeit erschienen Sammlungen von Ruedi Rohner, dem «Altmeister des Appenzeller Witzes», von Walter Koller, August Inauen oder Toni-Sepp Wyss. Die politische Seite der Appenzeller Satire repräsentiert Carl Böckli, ein Kämpfer gegen Opportunismus und totalitäre Ideologien; er veröffentlichte seine Karikaturen und Verse unter dem Pseudonym «Bö» vor allem im «Nebelspalter». Für die moderne Form von Kabarett und Satire steht Simon Enzler, und der in jüngster Zeit entstandene «Witz-Slam» verbindet Tradition und Slam-Kultur. Appenzeller Witze und humorvolle Geschichten bringen uns heute im geselligen Kreis, an Veranstaltungen oder über die (Hör-)Buchform zum Lachen. Auf dem Witzwanderweg zwischen Heiden und Walzenhausen lässt sich die Bewegung der Bein- und der Lachmuskeln in idealer Weise verbinden.


Detailbeschreibung


Kategorie

Gesellschaftliche Praktiken


Kanton


Tonaufnahmen

Peter Eggenberger: «Hööche Psuech im Schuelzimmer» (aus der CD: Lose ond lache. Appezeller Gschichte) © Peter Eggenberger/Appenzeller Verlag, Herisau, 2006

Ruedi Rohner: «Vo de Liebi» (aus der CD: Appenzeller Witze 1) © Ruedi Rohner/Appenzeller Verlag, Herisau, 1999

Ruedi Rohner: « Schlagfertig» (aus der CD: Appenzeller Witze 2) © Ruedi Rohner/Appenzeller Verlag, Herisau, 1999

Verwandte Traditionen

Publikationen

Peter Eggenberger: Dross ond Dri. Appezeller Gschichte. Herisau, 1999

Peter Eggenberger: Jechterondoo! Appezller Gschichte. Herisau, 2009

Peter Eggenberger: Vo Tökter ond Luusbuebe. Appezeller Gschichte. Herisau, 2011

August Inauen: Us em Appezöller Witzdröckli. Rorschach, 1979

Walter Koller: Dreihundert Appenzellerwitze. Horn, 1995 (8. Auflage)

Ruedi Rohner: Appezäller Witz (3 Bände). Herisau, 1996, 1997, 2004

Thomas Fuchs: Böckli, Carl. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Bern, 2005

Anton Josef Wyss: Trääf ond rääs. 1597 Mool uss de Witztrue im Appezöll Innerhode Dialekt. Appenzell, 2005

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