Die Trommel ist für viele Bewohner der Stadt Basel ein Identifikationssymbol. In der Bevölkerung gibt es über tausend ausgebildete Trommlerinnen und Trommler. Um die Grundelemente des Trommelspiels zu beherrschen, bedarf es mehrerer Jahre des Übens. Schulen, die vorwiegend von Gesellschaften der Basler Fasnacht geführt werden, lehren die ungeschriebene Phrasierungstechnik, deren Wirkung häufig mit dem «Swing-Gefühl» des Jazz verglichen wird. In den 1920er Jahren entwickelte Dr. Fritz Berger, bekannt als «Drummel-Doggter», eine Trommel-Notation, die 1819 von der eidgenössischen Tambourordonnanz verwendet wurde, weiter und verhalf dem Basler Trommelspiel zu internationaler Beachtung. Der Erfolg des Basler Trommelns ist auf eine breite gesellschaftliche Verankerung im Laufe der Geschichte zurückzuführen. Seit dem Mittelalter hat sich die Trommelkunst in Basel nie einseitig im soldatischen Gebrauch verfestigt, sondern auch für vielfältige Zwecke verfeinern können. Getrommelt wird in Basel auch heute bei ganz verschiedenen Anlässen: an der Fasnacht, am Tag des Vogel Gryffs, bei städtischen Festivitäten oder privaten Anlässen. Die Basler Tradition beeinflusste das heutige Tambouren- und Pfeiferwesen in der ganzen Schweiz.
Detailbeschreibung
Basler Trommeln (PDF, 424 kB, 31.05.2018)Ausführliche Beschreibung
Kategorie
Kanton
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Publikationen
Edith Habraken: «Doublés mien grällele». Auf den Spuren des Basler Trommelns. Basel, 2016
Brigitte Bachmann-Geiser: Trommeltänze in Basel und im Kanton Schwyz. Volksbräuche als Bewahrer alter Traditionen. In: Musik im Brauch der Alpenländer. Bausteine für eine musikalische Brauchforschung. Ed. Thomas Nussbaumer und Josef Sulz. Salzburg, 2001, p. 143-155
Fritz Robert Berger: Das Basler Trommeln. Nebst vollständigem Lehrgang und einer Sammlung aller Basler Trommelmärsche. Basel, 1928
Georg Duthaler: Trommeln und Pfeifen in Basel. Basel, 1985
Urs Ramseyer: Wege zur Trommelkunst. In: Eugen A. Meier, Basler Fasnachtskomitee (Ed.): Die Basler Fasnacht. Geschichte und Gegenwart einer lebendigen Tradition. Basel, 1985
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