Erinnerungskultur zu Niklaus von Flüe

Niklaus von Flüe (1417-1487) war ein Sachsler Bauer und Vater von zehn Kindern, ehe er sich 1467 allein in die Ranftschlucht zurückzog, um fortan als Eremit zu leben. Noch zu Lebzeiten erlangte er den Ruf, ein gottesfürchtiger und weiser Mann, sogar ein lebender Heiliger zu sein. Sowohl einfache Bauersleute wie adlige Herrscher und Politiker suchten seinen hoch geschätzten Rat. Schon kurz nach dem Tod von «Bruder Klaus», wie er allgemein genannt wurde, kamen die ersten Wallfahrten nach Sachseln und in den Ranft auf, und es erschienen die ersten Pilgertraktate und Lebensbeschreibungen. 1649 verfügte Rom die Seligsprechung, worauf ein jährliches Bruder-Klausen-Fest an seinem Todestag, dem 21. März, angesetzt wurde. Dieser Termin stieg bei den Katholiken der Eidgenossenschaft nebst dem Gedenktag an die Einsiedler Engelweihe (14. September) bald zum wichtigsten Festtag des Jahres auf. Nach der Heiligsprechung von Bruder Klaus im Jahre 1947 verschob der Vatikan den Festtermin auf den 25. September. Seither treffen sich an diesem Herbsttag, der im Kanton Obwalden auch ein Feiertag geworden ist, hunderte Einheimische und Pilger aus nah und fern zum Festgottesdienst, der in der Pfarrkirche Sachseln gehalten wird. Im Anschluss daran findet ein «Volksapéro» mit musikalischer Begleitung statt. Viele statten auch dem Grab des Heiligen und der Klause einen Besuch ab.


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Kanton

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