«Métairies» im Berner Jura

Seit dem späten Mittelalter bestand der Grossteil der Alpwirtschaft im Jurabogen, insbesondere auf dem Chasseral, aus Métairies, einer besonderen Form von Pachtbetrieben. Auch heute noch wird auf diesen hochgelegenen Bergbetrieben Vieh gesömmert und bodenständige, lokale Kost angeboten.

Die Métairies gingen auf dem Gebiet der heutigen Schweiz im 13. Jahrhundert aus dem métayage, einer Form der Landpacht, hervor, bei der sich Eigentümer und Pächter Ausgaben und Erträge hälftig teilten. Heute gibt es auf dem Chasseral und in den Höhenlagen im Kanton Neuenburg noch rund siebzig Métairies, die vor allem Gemeinden und Bürgergemeinden, Landwirten und Viehzuchtverbänden gehören. Sie werden zum Teil nur im Sommer, zum Teil ganzjährig bewirtschaftet. Neben der Landwirtschaft betreiben viele von ihnen auch eine Bergwirtschaft für Wanderer.

Die Métairies machten sich von Anfang an die natürlichen Ressourcen der Berghöhen zunutze und leisteten einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung einer schwer zugänglichen Region mit schwierigen klimatischen Bedingungen. Die Pachtbetriebe haben nach und nach die charakteristische Landschaft der Jurahöhen mit ihren baumbestandenen Weiden und Trockenmauern geformt. Darüber hinaus sichern sie die Weitergabe von Traditionen, die noch heute lebendig sind.


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