Berner Bauernkeramik

Die Region Thun-Heimberg-Langnau ist ein europaweit bekanntes Zentrum für handwerkliche Töpferware mit reichem Engobedekor. Vorwiegend Familienbetriebe stellen in traditioneller handwerklicher Technik Kleinserien und Einzelstücke her. Da das Töpferhandwerk lange Zeit auf landwirtschaftlichen Kleinbetrieben zur Selbstversorgung ausgeübt wurde, trägt es die Bezeichnung «Bauernkeramik». Im frühen 18. Jahrhundert entstanden im Kanton Bern fünf Töpfereizentren mit je eigenen künstlerischen Produktmerkmalen: Langnau, Heimberg und Albligen stellten Töpferware mit Engobenmalerei her, Simmental und Bäriswil produzierten weiss glasierte Fayencen. Die Nachfrage nach der Bauernkeramik stieg im 19. Jahrhundert mit dem Tourismus stark an. In ihrer Hochblüte um 1900 stellten zahlreiche Manufakturen Zier- und Schaukeramik sowie die Thuner Majolika an Messen in Paris und London aus. Heute ist das Handwerk jedoch gefährdet, auch wenn mit der Ausbildung von Lehrlingen aktive Nachwuchsförderung betrieben wird. Einerseits stehen die Handwerker in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, geprägt durch eine veränderte Konsumgesellschaft und Billigimporte verschiedener Grossanbieter. Andererseits hat der Bund die Berufe «Töpfer/in» und «Keramikmaler/in» in ein einziges Berufsfeld der «Keramiker/innen» überführt.


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Kanton

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Museum zur alten Töpferei, Heimberg
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