«Chalandamarz» bezeichnet in der rätoromanischen Sprache den Beginn des Monats März. An diesem Tag wird der Winter mit Glocken ausgeläutet und der nahende Frühlingsbeginn gefeiert. Der Brauch, der im bekannten Kinderbuch «Schellenursli» von Selina Chönz und Alois Carigiet dargestellt ist, wird im Engadin, Münstertal, Bergell, Puschlav, Misox, Oberhalbstein und Albulatal ausgeübt. Seine Gestaltung ist von Dorf zu Dorf verschieden. Schulkinder in Bauernblusen, Zipfelmützen und Trachten ziehen am frühen Morgen mit Glocken und Peitschen um die Brunnen, von Haus zu Haus und singen Chalandamarz-Lieder. Sie sammeln Esswaren und Geld für das gemeinsame Mahl und für die Schulreise. In einigen Dörfern (beispielsweise in Zuoz oder Samedan) nehmen traditionsgemäss nur die Knaben am Umzug teil. In Zuoz üben sie das Peitschenknallen bereits ab dem 1. Februar. Zwei Sonntage vor dem Fest wird der Umzug geprobt. Am Chalandamarz ziehen die Knaben als «Hirten» und «Kühe» mit Schellen durch das Dorf. Die Mädchen bereiten das Abendessen mit anschliessendem Ball vor. In Scuol findet neben dem Umzug der Wettkampf des «Peitschenknallens» statt. Der Ftaner Chalandamarz gleicht eher einem Fasnachtsumzug. Die Burschen sind kostümiert und prügeln die Mädchen mit aufgeblasenen Schweinsblasen. In Poschiavo und im Misox wird ein Schneemann als Symbol des Winters verbrannt.
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Chalandamarz (PDF, 391 kB, 22.06.2018)Ausführliche Beschreibung
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