«Chlefeli» sind zugeschnittene und abgeschliffene Plättchen aus hartem Holz, die am einen Ende eine Einkerbung aufweisen. Sie werden zu zweien oder dreien zwischen die Finger einer Hand geklemmt und durch schwungvolle Bewegungen zum Klingen gebracht. Bei gekonnter Ausführung ertönen laute Marsch- und Tanzrhythmen. Noch vor hundert Jahren scheint das perkussive Spiel auf diesem einfachen Schlaginstrument in allen Regionen der Schweiz mehr oder weniger stark verbreitet gewesen zu sein. In den katholischen Gebieten der Zentralschweiz gingen Kinder und Jugendliche dem «Chlefelen» vor allem während der Fastenzeit nach. Sie gaben ihre rhythmischen Fertigkeiten auf dem Schulweg oder anlässlich von Umzügen durch die Dörfer zum Besten.
In den Nachkriegsjahren verschwand der Brauch fast überall von der Bildfläche und wurde nur noch individuell oder im Rahmen von einzelnen folkloristischen Veranstaltungen ausgeübt – mit Ausnahme des Kantons Schwyz. Hier konnte sich das «Chlefele» in breiten Bevölkerungskreisen halten, weil in den 1960er und 2000er-Jahren wirksame brauchpflegerische Massnahmen ergriffen worden waren. Nicht zuletzt dank der Einführung von «Priis-Chlefelen» in Schwyz, Muotathal und Steinen, an denen jedes Jahr insgesamt über 400 Kinder teilnehmen, ist die Tradition lebendig geblieben. Diese kompetitiven Anlässe finden jeweils einige Tage vor dem Karfreitag statt und tragen dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler während der Fastenzeit über ein eingeübtes Repertoire verfügen, das dann ad hoc auch immer wieder auf den Schulhausplätzen und in den Gassen gespielt wird. Mit dem Verein «s’Chlefele läbt» existiert eine aktive Trägerschaft für den Brauch. Einige Volksmusikgruppen setzen «Chlefelis» als Begleitinstrumente ein, ohne dass ihnen in diesem Bereich aber eine grössere Bedeutung zukommen würde.