Die «traditionelle Viehzucht» bezieht sich heute im Wallis auf folgende Rassen: Eringer Kuh, Evolener Rind, Schwarznasenschaf, Weisses Alpenschaf, Walliser Landschaf und Schwarzhalsziege. Der Eringer Kuh kommt dabei eine besondere Stellung zu. Neben ihrer körperlichen Robustheit zeichnet sich das Tier durch Kampflust aus. Bei den Kuhkämpfen auf den Sommeralpen bestimmt die Herde ihre Leitkuh. Bei den Kuhkämpfen in der Walliser Talebene, wie sie seit den 1920er Jahren organisiert werden, stehen Bedürfnisse der jüngeren Gesellschaft im Vordergrund: In diesen Kuhkämpfen hat das Wallis sein Erinnerungszeichen für die schwindende agrarische Vergangenheit gefunden. Der Eringer Kuh wurde ein symbolisches Kapital zugeschrieben, das sie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum wichtigsten Nutztier des Kantons werden liess. Die Rassen der traditionellen Viehzucht haben denn heute im Fest- und Brauchwesen des Kantons eine starke Präsenz, gelten als Kulturgut und sind Markenzeichen für den Kanton. Bei der traditionellen Viehzucht handelt es sich also um ein Phänomen mit zugleich engem Bezug zur Vergangenheit und starker Prägung durch die Gegenwart.
Detailbeschreibung
Viehzucht und Kuhkämpfe (PDF, 445 kB, 09.08.2024)Ausführliche Beschreibung
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Gesellschaftliche Praktiken
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