Zürcher Seidenindustrie

Die Textilindustrie spielt in der Geschichte des Kantons Zürich eine tragende Rolle. Eine besondere Bedeutung hat die Zürcher Seidenindustrie. Sie ist bereits im 14. Jahrhundert belegt und erlebte ab dem 17. Jahrhundert einen grossen Aufschwung. Zahlreiche Verlage liessen in Heimarbeit Garne und Textilien aus Seide herstellen. In den 1880er-Jahren entstanden auf dem Land, vor allem am linken Zürichseeufer, zahlreiche mechanische Seidenwebereien. Von 1840 bis 1900 war die Seidenindustrie die wichtigste verarbeitende Industrie des Kantons, nach Lyon stieg Zürich zum zweitgrössten Seidenstoffproduzenten der Welt auf. Hauptprodukte waren bunte Kleiderstoffe in Leinwandbindung, Taffetas sowie Beuteltücher zum Sieben von Mehl. Nach 1930 ging die Bedeutung der Branche stetig zurück. Viele Firmen stellten ihren Betrieb ein. Im Jahr 2012 schlossen die letzten beiden Zürcher Seidenwebereien, die Gessner AG in Wädenswil und die Weisbrod-Zürrer AG in Hausen am Albis, die Fabriktore. Die Seidenindustrie wirkt indirekt durch noch vorhandene Bauten und aus der Branche entstandene Unternehmen wie Banken, Immobiliengesellschaften und Maschinenfabriken weiter. Seit zirka zwanzig Jahren gibt es Bestrebungen, auf die Bedeutung der Zürcher Seidenindustrie aufmerksam zu machen. Im Rahmen eines Lotteriefondsprojekts konnte ein gutes Dutzend Firmenarchive gesichert werden. Textilien wurden dem Schweizerischen Nationalmuseum geschenkt, schriftliche Quellen dem Staatsarchiv des Kantons Zürich.


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Zürcherische Seidenindustrie-Gesellschaft
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