Weidlingsfahren

Der Weidling, ein schmales, rund neun Meter langes Flachboot, gehört wie die Festung Munot und der Rhein zu Schaffhausen. Auf dem Flussabschnitt zwischen Stein am Rhein und der Stadt Schaffhausen zählt er zu den beliebtesten Fortbewegungsmitteln. Zentral beim traditionell motorlosen Weidling ist die Art der Fortbewegung. Da der Rhein eine starke Strömung aufweist, kann der Weidling nur mit Stacheln oder durch Treideln am Ufer entlang flussaufwärts gestossen oder gezogen werden. Der Weidling wird traditionell aus Massivholz gefertigt, doch sind heute auch Ausführungen in Sperrholz, Kunststoff und Aluminium erhältlich. Die Firma «Kohler Zimmerei & Holzbau» in Thayngen (Kanton Schaffhausen) stellt als letzter Betrieb in der Schweiz noch ausschliesslich Stachelweidlinge aus Massivholz her. Die gängigen Varianten des Boottyps – «Stachelweidling», «Fähr- oder Übersetzboot» und «Langschiff» – entwickelten sich seit dem Mittelalter aus dem Fischerweidling. Die Boote werden heute vor allem als Freizeit- und Sportgeräte hergestellt und finden im Schweizer Pontonier- und Wasserfahrersport Verwendung.


Detailbeschreibung


Kategorie

Mündliche Ausdrucksweisen
Gesellschaftliche Praktiken
Traditionelles Handwerk


Kanton


Videoaufnahmen

Publikationen

Albert Spycher: Der Weidlingsbauer. Herstellung eines längsgedielten Flachboden-Plankenbootes in Mumpf AG (Altes Handwerk 57). Basel, 1988

Schweizerischer Pontonier-Sportverband (Ed.): Handhoch - kehrt! Geradeaus - marsch! 1001 Jahre Schweizerischer Pontonier-Fahrverein. Buchs, 1994

Schlagwörter

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